Religion & Philosophie

Weltreligionen und spirituelle Erhellungen sowie religiöse Bräuche, Themen und Protagonisten in Versen.

Glyptothek & das zweitausendeinhundertachtundneunzigste Gedicht

Die Glyptothek im Kunstareal München - Museum für die Sammlung antiker Skulpturen

Coda

Es schwärt ein Dunst von Traurigkeit
Überm abermissglückten Versuch ...
Und was erleichtert nun dein Leid?
Vielleicht ein gutes Buch?

Du kanonierst ein "Hilft ja nichts!"
In schwersterlernter Melodie
Und mit dem Timbre des Verzichts
Zum herzentkernten "C'est la vie!".

The Cure & das zweitausendeinhundertneunundsiebzigste Gedicht

Robert Smtih 2022 in der Olympiahalle München

Idolnähe

Partout musst den Pathos du gut portionieren
Und schmusig geschmeidig sein, ohne zu schmieren!
Doch schulterst du, was du da auftrugst, pur aufrecht -
So blicke ich, lernend, auch gern zu dir auf, echt!

Messe Brüssel & das zweitausendeinhundertneunundsechzigste Gedicht

Messegebäude am Heysel Park

Ein Bremshöckersingsang

Bring mir aus tränenreichen Tagen
Gern was zu heulen mit
Und schlag's mir kräftig auf den Magen -
Den halten Beulen fit!

Verdorben klingt das heile Weltchen
Und liegt im Klee sich wund -
Ich dusch im Sorgsog, feile Fältchen
Und träum den Schnee mir bunt.

Design Museum & das zweitausendeinhundertsechsundsechzigste Gedicht

Sammlung von Plastik Verzierungen im Brüssler Designmuseum

Pommespsalm

So gab uns Gott in seiner Güte
Jesus und die Pommestüte.

Doch Jesus lebt ja nun nicht mehr
Und deshalb gab uns Gott, der Herr,
Auch jene Frau, die unbeirrt
Am Pommesstand für uns frittiert.

Sind wir auch tieftaligst umtost,
So spendet Mayonnaise Trost,
Wenn reich sie über Fritten läuft,
Alsbald das Fett im Fett ersäuft,

Auf dass dies unsern Hunger stille,
Denn alles das ist Gottes Wille!

Eine von 6.700 & das zweitausendeinhundertvierundsechzigste Gedicht

Felsen in der 6.700-Inselwelt von Aland

(...) II

Ich liege bar in einem Strom - 
Nur Himmelblau und Wolken. 
Beim Reset auf mein Erstgenom 
Werd ich vom Fluss gemolken.
Ein sprudelnd Dudeldiedelei 
Bespült und kühlt mein Köpfchen high - 
Nur Himmelblau und Wolken.
Und nun ersäuft's mir allen Reim 
Im murmelndgurgelnden Daheim - 
Nur Himmelblau und Wolken. 

Es umströmt und umströmen mich Reinheit und Klarheit 
Wie göttlich zur Wurzel gereichende Wahrheit  - 
Nur Himmelblau und Wolken. 

Bis Narrenhandwerk, ungeübt,
Den Fluss zu solch Erkenntnis trübt,
Das stolz zu dies erlaubt sich glaubt
Und sich im Raubbau selbst beraubt,
Im Immergrau der Wolken.

Ausarbeitung/Fortsetzung vom gleichnamigen Text vom 22. Juli 2022

Landhandel & das zweitausendeinhundertneunundfünfzigste Gedicht

Auslage in Wennströms Landthandel Museum auf Vårdö

Eine lyrische Transformation als kuba-schwabinger Übersetzung der Texte der Dichterin Luz de Cuba

Die Ahnen (Egungun)

Im Erahnen der Ahnen
Und ihren weisen Hinweisen
Besänftigt sich meine Tortur.
Sie rüsten mich fürs Überwinden,
Aus zähem Dunkel rauszufinden,
Sind Licht und Lichtung pur,
Greifen ein wie ein Handwink, der meinen Weg leitet,
Sind das Nichts, das den Körper als Seele begleitet,
Ein spirituelles Vermächtnis,
Dessen Schatz testamentlos hier echt ist
Und sich üppig wie endlos vererbt.
 
Auch ungeglaubt entern sie Wirklichkeitssphären,
Wie als Teenager mir meine Oma erschien,
Entflammt aus der Ahn‘reihen magischem Schwären,
Unfassbar real, seither nicht zu entzieh‘n,
Spür ich ihre Präsenz, nachts im Traum, jederzeit,
Und wenn ich einst geh, steh‘n die Ahnen bereit,
Mich einzubinden in ihrem Geflecht
Von Stämmen, Historie, Familiengeschlecht,
Bis dass ich vollends Ahnin bin,
Dass ein Enkelkind oder Großenkelin
Als spirituelle Verbindung auf Erden,
Meine Seele ruft, wiedergeboren zu werden.

Skansen & das zweitausendeinhundertsechsundfünfzigste Gedicht

Im historischen Dorf und Freizeitpark Skansen

Eine lyrische Transformation als kuba-schwabinger Übersetzung der Texte der Dichterin Luz de Cuba

Sequero

Osá schlägt die Trommel und Ogbe tanzt so,
Dass Weissagung füllt das Haus von Enlejó
Einen Tag vor der Reise zum Volk von Oyó.

Schlägt Osá die Trommel, tanzt Ogbe dazu,
Sie prophezieh‘n Sekereo, gab’n ihm auch im Nu
Die Order zu opfern. So tat er, deswegen
Kommt alle herbei nun und zählt seine Segen!

Brückenkopfkrönung & das zweitausendeinhundertdreiundfünfzigste Gedicht

Auf der Brücke nach Skeppsholmen

Eine lyrische Transformation als kuba-schwabinger Übersetzung der Texte der Dichterin Luz de Cuba

Yemoja

Eri rere san san san
Eri rere
Da Olueri sich bei allen Mächten beklagt,
Dass er keinerlei Reichtum hat, wurde gesagt,
Es sei‘n für den Zuspruch, den er sich erbat,
Mehr Opfer zu bringen. Was er sodann tat.
Und deshalb - eri rere san san
Geb ich als Adresse mein Elternhaus an,
Wo mählich die heilenden Kräuter gedeihen,
Die Fron uns mit wachsender Blüte zu weihen.
Eri rere san san san
Vom Wenigsten sprießt unsre Hoffnung auf mehr,
Denn nie fließt ein Strom einmal hin, einmal her.

Gröna Lund & das zweitausendeinhundertachtundvierzigste Gedicht

Blick auf den Stockholmer Vergnügungspark Gröna Lund

Im Ungewohnten

Die ungewohnten Pfade
Über gewohnte Plätze zu geh‘n,
Sei dir, mein Freund, niemals zu schade -
Man muss erst sich selbst widersteh‘n,
Um alles zu seh‘n,
Um alles
Zu seh‘n.

Tischdecke & das zweitausendeinhundertdreiundvierzigste Gedicht

Geangelter Buntbarsch in Aland

Im Outdoors

Es wuchsen mit den Tagen im Wald
Die Binnenradien der Nasenhaare,
Die Insignien des Rückzugs erhärteten bald
Beweise für konsumatorische Ware.

Und alle Manie wurd urplötzlich geerdet -
Wir fielen im Taumel vielglücklich zurück -
Da ein Moosmoses deutete: "Geht hin und werdet"!
Und wir gingen, beherzt. Nicht weit. Nur ein Stück.

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